18. Oktober 2015

Stauden im Oktober

Jetzt hat es also endlich geregnet und auch wenn es schon spät im Jahr ist, so hat sich der Garten doch einigermaßen erholt. Das bringt die vielen vertrockneten Stauden nicht zurück, aber es lässt alles frischer aussehen und hat ein paar Pflanzen, man glaubt es kaum, zu einem erneuten Blütenflor angeregt - darunter alle Staudenknöterichpflanzen, die nun aus der Mitte neue, riesige Blüten nachgeschoben haben.

In den sonnigen Beeten beginnt nun der herbstliche Showdown. Mit dabei natürlich vor allem Samenstände - hier Helenium, Agastache, Molinia und Phlox, der noch einmal durchblüht - und einige Blüten, wie Aster laevis 'Arcturus'.

Wer das Bild vorher genau betrachtet hat, dem ist was aufgefallen: Das Glashaus steht! Noch sieht es ziemlich nackt und unpassend erhöht stehend aus, aber die Geländemodellierung rundherum wird ja erst stattfinden und klar, es wird auch Beete dort und da geben... wir haben also noch einiges zu tun und richtig schön wird es bestimmt erst im Frühling!


Nun langsam beginnt Kalimeris incisa 'Madiva' mit der Welke. Es ist eine erstaunliche Pflanze, standfest und robust, und die dunklen Blütenknöpfe werden noch lang in den Winter hinein attraktiv sein.

Ebenso der Wasserdost. Nach diesem Sommer, den er mit ein paar Schlappen gut überstanden hat, hat er sich seinen Platz in einigen Beeten mehr als verdient. Angeblich duften seine Blätter im Welken jetzt bald nach Karamell - das wäre mir noch nie aufgefallen, aber ich werde heuer gut darauf achten!

Wunderschön ist eine Verwandtschaft des Diamantgrases, nämlich Calamagrostis arundinacea 'Mona' (früher unter Calamagrostis spec. Korea erhältlich). Es ist lockerer, hat breiteres Gras und einen überhängenderen Wuchs als Calamagrostis brachytricha.

Zwar heißt mein Blog so, aber irgendwie tauchen ganz selten Storchschnäbel auf. Das müsste eigentlich nicht der Fall sein - zumindest G. wallichianum 'Rozette' präsentiert sich auch jetzt noch wunderhübsch und reichblühend.

Schade ist, dass es von den hellen Staudenknöterichen noch keine wirklich dichtblütige Auslese gibt, also quasi einen 'Dikke Floskes' in Weiß. Bis dahin muss man mit 'Album' zarte Kombinationen weben, die leider nicht sehr gut fernwirksam sind.

Viele meiner Astern sind im Sommer verdorrt, was wirklich schade ist. Sie haben aber überlebt, also hoffen wir gemeinsam auf einen feuchteren nächsten Sommer (ein paar Gewitter würden den Astern und mir aber auch schon reichen). Diese mir leider namentlich nicht mehr bekannte Aster dumosus hat sich als einzige Sorte nicht unterkriegen lassen und bildet nun mit Persicaria microcephala 'Red Dragon', der in Herbstfärbung befindlichen Gillenia (rot, ganz links), den gelbwelkenden Veronicastrums und den Samen von Lunaria rediviva eine wunderschöne Herbstecke. Wer hätte sowas im September zu hoffen gewagt!

Meine im Frühling nicht blühende Hamamelis holt das nun im Herbst nach. Die doofe Nuss verbrät damit ihre Blüten für den kommenden Frühling... dabei wäre sie mit vielen Cyclamen und Galanthus unterpflanzt, weil dort, gerade dort!, meine Spätwinterblühoffensive stattfindet. Aber scheinbar mag sie nicht mitmachen...

Mein Kiesbeet hat unerwartet umfangreichen Pflanzezuwachs bekommen, weil ich unerwartet an eine größere Menge rarer Pflanzen gekommen bin. Jetzt bin ich noch viel mehr als vorher auf den Frühling gespannt (und brauche sicher gleich ein zweites solches Beet, weil das neue schon wohl schon in seiner ersten richtigen Saison aus allen Nähten quellen wird).


Dem ältesten Kiesbeet des Gartens fehlen die Astern, das ist so offensichtlich, dass ich das Bild nun hier zeige, damit ich im Frühling weiß, was unbedingt erledigt gehört. Nächstes Jahr wirds hier als bunt!

Die Gillenia. Sie ist wirklich wunderschön, das ganze Jahr über, und hat einen Platz in jedem Garten verdient. Dass ihre Herbstfarbe nicht nur gelb, sondern auch sehr rot ausfallen kann, das wusste ich allerdings nicht. Gut so.

Und mit meiner tapfersten Aster, nämlich A. laevis 'Arcturus', schließe ich erstmal. Ich hoffe auf weitere schöne Tage, damit ich meine Blumenzwiebel und die eine oder andere (hüstel) Staude noch in die Erde kriege :-).

4 Kommentare:

  1. Dein Garten ist einfach zu jeder Jahreszeit eine Augenweide!!!! Selbst, wenn die Pflanzen verblüht sind, sehen Deine Beete wie Kunstwerke aus! Toll!!!!! Die gekonnte Mischung aus Stauden und Gräsern begeistert mich immer wieder! Und das neue Gewächshaus ist ein echtes Schmuckstück!!!!!!
    Viele Grüße von
    Margit

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  2. Das Gewächshaus ist ein Kracher - ich stelle es mir bereits mit erhöhten Pflanztischen vor!;)
    Der Dost duftet wirklich, das einzige Stück, was wir hier noch haben steht am Treppenaufgang. Immer, wenn wir hochkommen, schnüffeln wir - so klasse.

    Sigrun

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  3. Das Gewächshaus sieht schon mal toll aus, und beim Kiesbeet bin ich auf die weitere Entwicklung gespannt. Deine Zaubernuss ist aber keine herbstblühende, oder? Die H. virginiana blüht ja gern im Oktober.
    Wenn du Lust hast, schau mal auf meinem Blog vorbei, dort gibt es einen Rätsel-Storchschnabel. Vielleicht weißt du, wie er heißt?
    VG
    Elke

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  4. ... wie immer nehme ich viele Ideen von meinem Besuch bei Dir mit Katrin!
    Vielen Dank und viele Grüße von Renate

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