22. April 2013

Blüten im Schatten I

Wie erwartet geht es jetzt blitzschnell. Vor zwei Wochen hat es das letzte Mal geschneit, schon blühen die ersten Obstbäume und den Hepaticas blieben nur wenige Tage für ihre Blüte. Nun folgen sämtliche andere Schattengewächse und da ich nicht am Garten wohne und jeden Tag nachschauen kann, verpasse ich manche vergänglichen Blüten sogar.

Jeffersonia diphylla / Jeffersonia dubia
Diese beiden einzigen Vertreter der nach Präsident Thomas Jefferson benannten Gattung sind beide würdige Pflanzen für den Schattengarten. Während die weiße, allgemein zartere, aber höherwachsende Jeffersonia diphylla in Nordamerika heimisch ist, wächst die lavendelblaue Jeffersonia dubia in China, Korea und Südosrussland. Beide mögen einen eher freien Stand, humosen, nicht völlig austrocknenden Boden und im Sommer eine beschattete Lage. Sie bestocken dann langsam, aber stetig und sind verlässliche, ausdauernde Stauden.

Jeffersonia diphylla / Jeffersonia dubia in meinem Garten

Man muss allerdings beachten, dass sie nur sehr kurz blühen. Ist es zur Blütezeit windig oder sehr heiß oder sogar beides, dann fallen die Blütenblätter, besonders bei J. diphylla, innerhalb weniger Stunden ab und die Pracht ist vorbei, bevor man sie bewundern konnte. Bei älteren Pflanzen gibt es dann so viele Blüten, dass man sicher zumindest einigen beiwohnen kann. Von Jeffersonia dubia gibt es irgendwo und sehr selten die weiße Form angeboten, ich würde mich freuen, wenn mir jemand Bescheid sagt, falls es sie tatsächlich einmal angeboten geben sollte!

Anemone nemorosa 'Hannah Gubbay' / 'Blue Eyes'

Farblich ganz ähnlich sind die vielen verschiedenen Sorten der Buschwindröschen. Sie stehen bei mir etwas zu bedrängt, als dass sie große Tuffs bilden könnten, aber vielleicht kann ich meinen Traum vom Anemone-nemorosa-Teppich ja anderswo noch verwirklichen :-).




Die Epimedien fielen heuer noch keinem Spätfrost zum Opfer (es wäre schön, wenn das auch so bliebe) und ich bin guter Dinge, in den kommenden Wochen einige für mich noch unbekannte Schönheiten erblühen zu sehen, die ich im Sommer 2011 aus Belgien mitgenommen habe.


Cardamine heptaphylla habe ich heuer schon erwähnt; ich bin aber noch immer überwältigt von dieser herrlichen Schattenstaude! Die Farbe ist genau mein Beuteschema und da die Pflanze etwa Helleborushöhe hat, entwickelt sie deutliche Fernwirkung - eine löbliche Ausnahme unter den meistens eher winzigkleinen Schattenbesonderheiten. Neu und heuer erstmals mit Blüte ist Anemone flaccida, die silbern gezeichnetes Laub treibt.


Meine Paris quadrifolia, die kein Latein kann und statt ihrer namensgebenden vier Blätter auch schon mal fünf treibt, hat sich deutlich verbreitert. Ihr deutscher Name ist Einbeere, aufgrund der einzelnen giftigen Frucht, die inmitten des Blattkranzes im Sommer reift. Wie vorige ebenfalls noch nicht in Blüte ist Peltoboykinia watanabei, eine beeindruckende Blattschmuckstaude, die im Frühling ganz zusammengerollt aus dem Boden auftaucht und innerhalb weniger Tage ihre glänzend grünen Blattschirme entfaltet.

Ich bin gespannt, was ich als Nächstes im Garten entdecken werde :-).

3 Kommentare:

  1. Toll, was in Deinem Garten alles wächst!!!!
    Man kann sich im Moment gar nicht sattsehen, was alles aus der Erde spitzt!
    Bin heute auch mal wieder im Garten!!! Muss mich allerdings um meinen kranken Buchs kümmern! Bin skeptisch, dass der sich nochmal erholt!
    Gruß Margit

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  2. Katrin deine Vielfalt in den Beeten ist sagenhaft!
    Bei dir ist auch die Natur eindeutig weiter als bei uns...hier fängt gerade das Lungenkraut an zu blühen...
    Liebe Grüße von Heike

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  3. Katrin wenn man die Bilder in groß betrachtet bleibt einem wirklich die Spucke weg, so wunderschön sind die Bilder mit den tollen Schattenpflanzen! Man möchte sie gleich alle in den Garten holen :-)
    LG Steffi

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