4. Juli 2012

Es wird Sommer...

... denn nun beginnt der Staudenknöterich zu blühen. Außerdem stehen die Galegas in voller Blüte, die ersten Gräser entfalten ihre Rispen und die Beete verweben sich zu dichten Blütenmosaiken. Außerdem ist es natürlich heiß und schwül, aber für mich fängt der Sommer trotzdem erst an, sobald gewisse Stauden blühen. Dazu gehören auch Phlox, Lilien und die Königskerzen.


Galega x hartlandii 'Alba' ist eine unglaublich schöne Staude, die viel zu selten verwendet wird. Ihr Wuchs ist standfest, die Blüten sind reinweiß und duften bei warmem Wetter zart nach Kokos, sie blüht über Wochen hinweg und stellt keinerlei Ansprüche an Boden, solange es nicht zu dunkel ist. Manchmal sät sie sich etwas aus, aber das sollte kein Grund sein, auf sie zu verzichten. Nepeta 'Veluw's Blauwtje' im Vordergrund hingegen kippt beim leisesten Windhauch. Wenn nur nicht die Farbe so schön wäre...

Auch in der Beetsituation direkt gegenüber wachsen Melica ciliata, Thalictrum lucidum, Eryngium planum und einige Geranium. Es ist eine sehr natürliche und naturbelassene Beetsituation, die durch die Selbstaussaat des Grasas noch unterstützt wird. Schwache Stauden würden dort allerdings untergehen.


Das Gras Melica ciliata ist in seiner Wirkung unübertroffen, aber wer sich aussäende Stauden scheut, sollte lieber die Finger von ihm lassen. Ich mag es gerne und lasse es stehen, wo es passt. An anderen Stellen ist es rasch gejätet. Das Galega-Beet von der anderen Seite aus. Der rosa Klatschmohn hat sich selbst dorthingesät, passt allerdings hervorragend. Bestimmt ist er im kommenden Jahr weg und an seiner Stelle blüht ein oranger Sämling. Die Farbstimmung, wie sie gerade ist, wird nicht sehr lange bleiben, denn der rosa Phlox ist kurz vorm Aufblühen. Heuer ist erstmals ein Sämling mit dabei; ich bin gespannt, wie er blühen wird! Sämlinge von Phlox, die man im Garten findet, sind meist kleinblütiger und die Farben sind oft verwaschene Lila- oder Rosatöne, also genau das, was ich gerne mag.


Eryngium x zabelii 'Jos Eijking' blüht hier unter einem Schleier von einem unbekannten Gras. Vermutlich handelt es sich um Deschampsia (vielleicht flexuosa?) das voriges Jahr auf einmal im Beet meiner Mutter aufgetaucht war. Die feinen Blütenwolken und der niedrige, kompakte Graspolster wären bestimmt auch für andere Gartensituationen hervorragend geeignet!

In einem ganz anderen Gartenteil befindet sich Galega x hartlandii 'His Majesty' in voller weiß-blauer Blüte. Die Gruppe Lilium regale habe ich erst heuer gepflanzt und ich bin erfreut, wie gut sie sich entwickelt haben. Ich stelle sie mir schön vor zu rotem Persicaria und Geranium 'Rozanne' im Vordergrund.


Ebenfalls im unteren Teil des Gartens ist der Sitzplatz unterm alten Apfelbaum. Er liegt inmitten von nun sommerlich ergrünten Schattenbeeten, die nun bis auf Blattstrukturen sehr einheitlich aussehen. Im Vordergrund beginnt eine Boehmeria zu blühen. Anhand dieser Blüten erkennt man die Verwandtschaft zu den Brennesseln.

Im Kräutergarten von Mama sind jetzt viele Stauden am Blühen. Besonders die hohen Königskerzen leuchten heraus; zum einen durch ihre auffällige Form, zum anderen durch ihre Farbe. Ich verwende in meinen Beeten nur sehr selten Gelb, aber das sanfte Hellgelb von Verbascum passt überall gut dazu und beisst sich auch nicht mit Violett.


Hier kann man leicht sehen, warum ich mit solchen Kombinationen so vorsichtig bin: Am ersten Bild passt die Hemerocallis perfekt ins Farbschema. Ihre gelben und roten Blütenteile wirken beim schnellen Hinschauen wie ein gefälliges Rostbraun, das herrlich mit dem umgebenden Violett von Nepeta und Adenophora harmoniert, während die welken Teile von Anthriscus sylvestris 'Ravenswing' rechts der Mitte sogar das Braun aufnehmen.

Im rechten Bild hingegen passt nach meinem Farbempfinden die Hemerocallis auf keinen Fall zu den anderen Stauden. Während die Kombi mit dem Blutweiderich gerade noch erträglich scheint, kippt das Bild mit dem Rosaanteil der Monarden und auch die roten Staudenknöterichkerzen und die roten Wiesenknöpfe können da nichts mehr retten. Ich werde die Hem wohl nach der Blüte umsiedeln müssen.


Wenn Bunt hingegen ganz deutlich Programm ist, ist es auf seine Art und Weise wieder schön. So wie hier mit meinem Beet von 2009 (rechts) und dem geschlängelten Beet meiner Mutter auf der linken Seite. Hier ist auf dem ersten Blick ersichtlich, dass es kein Farbkonzept gibt und es gibt so viele Dissonanzen, dass diese wieder zum eigenen Statement werden. Denn schön ist, was gefällt, und da gehören bunte Beetpassagen ganz sicher auch dazu!

5 Kommentare:

  1. Hallo Katrin,
    danke für diese wunderschönen Bilder!
    Dein Garten ist ein Traum.
    Gräser sind etwas Bezauberndes.

    Liebe Grüsse aus Norddeutschland
    von Meggie

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  2. Hallo Katrin, die Beete sind so wunderbar üppig bei dir und wunderschön kombiniert. Nach der Galega hab ich gleich mal geschaut, Großstauden mit langer Blütezeit finde ich immer sehr interessant und wenn sie dann noch duften, um so besser :-). Aber auch den braunen Wiesenkerbel finde ich sehr schön...meine Liste wird immer länger.
    Lieben Gruß von Heike

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  3. Wunderschön - Dein Garten!!!
    Ich finde, du hast die Taglilie sehr schön kombiniert.
    Ich glaube, ich kenne das Problem und habe mich dieses Jahr für Partnerpflanzen in ähnlichen Farben entschieden.
    Kann das sein, dass Deine den Namen "Bourbon King" hat?
    Meine habe ich dieses Jahr hinter viele sehr üppig blühenden Frauenmantelstauden gesetzt. Das Gelb der Blüten passt sehr gut zum gelben Schlund der Hemerocallis.
    In der Nähe steht noch die Sonnenbraut "Waldtraut", die auch schon die Blüten geöffnet hat und fast im gleichen Farbton blüht, leider aber die gleiche Blütenhöhe hat (irgendetwas gibt es immer zu meckern - ;o)). Dazwischen ist noch etwas Platz für etwas Neues - vielleicht ein Gras ... mal sehen.

    Liebe Grüße und viel Spaß im Garten
    Ulrike

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  4. Hallo Katrin
    Es sieht traumhaft aus !
    Grüess Pascale

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  5. Das sieht so zauberhaft aus!
    Liebe Grüße
    Elke

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